Schritt für Schritt durch den „Pubertäts-Dschungel“: feel-ok.ch gibt Ihnen Orientierung, macht Ihnen Mut und bietet Anregungen, wie Sie die Beziehung mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter gestalten können, damit Ihr Kind für die zahlreichen Herausforderungen des Lebens bestens gewappnet ist.
Inhalte
Diese Artikel interessieren die Eltern: «Angemessen reagieren, wenn es wirklich schwierig wird», «Pubertät, Schrecken vieler Eltern», «Im Dialog bleiben», «Halt und Orientierung geben», «Die Phasen der Pubertät, „typisches“ Teenager-Verhalten» und «Zu Rechten gehören auch Pflichten».
Wenn Mütter oder Väter ratlos den Kopf schütteln, dann dürfte ihr Kind in der Pubertät sein. Für Sie alle, liebe Eltern, haben wir zahlreiche Tipps vorbereitet. Während der Pubertät entsteht eine neue Beziehung, bei der die Teenager weiterhin ihre Eltern als zuverlässige Partner brauchen. Wichtig ist auch in schwierigen Zeiten im Dialog zu bleiben, Freiraum und Mitbestimmung zuzulassen, klar vermitteln, dass Rechte und Pflichten zusammengehören sowie Halt und Orientierung zu geben. Und wenn es richtig schwierig wird, erfahren Sie, wie Sie angemessen reagieren können.
Haben Sie Fragen oder Sorgen betreffend die Erziehung oder Beziehung mit Ihren Kindern in der Pubertät? Folgende Unterstützungsangebote bieten Ihnen Hilfe an.
Elternberatung 24/7
Rasch, unkompliziert und kostenlos beantworten die Fachpersonen Fragen zu Erziehung, Entwicklung, Betreuung und Familienorganisation. Mit der Elternberatung unterstützt Pro Juventute Eltern und Bezugspersonen bei kleinen und grossen Sorgen. Denn jedes Kind ist einzigartig und jede Familie anders.
Elternnotruf
24 h Hilfe und Beratung von Fachpersonen für Eltern, Familien und Bezugspersonen auf Deutsch, Français, English und Italiano.
elternbildung.ch
Hier finden Sie Kurse und Veranstaltungen für Eltern in Ihrer Region.
Elternbildung in Ihrem Kanton
Hier finden Sie Kurse und Veranstaltungen für Eltern in Ihrer Region.
Femmes-Tische | Männer-Tische
Dabei handelt es sich um Gesprächsrunden für Frauen bzw. für Männer, die im privaten oder halböffentlichen Rahmen stattfinden. Sie werden in mehr als 20 Sprachen durchgeführt. Die Teilnehmer*innen mit Migrationshintergrund diskutieren ihre Fragen, geben Erfahrungen weiter und erhalten Informationen.
Schweizerischer Verband alleinerziehender Mütter und Väter
Von Anfang an allein mit Kind, getrennt, geschieden oder verwitwet mit Kind: Einelternfamilien entstehen auf unterschiedliche Weise. Hier finden Sie Basisinformationen und Beratung.
Wenn Mütter oder Väter tief seufzen, ratlos den Kopf schütteln, die Schultern zucken oder genervt die Augen verdrehen – dann dürfte ihr Kind in der Pubertät sein. Positive Reaktionen sind eher selten. Wie geht es Ihnen dabei?
Falls Ihr Kind erst vor dem Teenager-Alter steht, erkennen Sie möglicherweise schon einige Vorzeichen. Die Tochter scheint plötzlich frecher, der Sohn schweigsamer zu werden. Sie sorgen sich, was da alles kommen mag.
Vielleicht stecken Sie und Ihr Kind aber bereits mittendrin und erleben die Pubertät als Zeit der Krisen und Konflikte. Auseinandersetzungen mit ihrem Teenager können Müttern und Vätern den letzten Nerv und den Schlaf rauben.
Allerdings findet es mancher Teenager mit seinen Eltern auch nicht gerade einfach: Sie sind zu streng, zu altmodisch, zu uncool – einfach nur peinlich.
Familien erleben diese Phase unterschiedlich. Bei einigen bricht das Chaos aus, bei anderen bleibt die Stimmung auf beiden Seiten mehrheitlich gelassen.
Eltern sein von Jugendlichen: Was bedeutet das?
Für Sie alle, liebe Eltern, haben wir diesen und die folgenden Artikel geschrieben. Sie sollen Ihnen Orientierung im «Pubertäts-Dschungel» geben, Mut machen und Anregungen für Ihre aktuelle oder zukünftige Familiensituation bieten.
Wagen Sie es, einfach einmal den einen oder anderen Hinweis zu testen. Vielleicht werden kleine Reaktionen in der Familie wahrnehmbar, die zeigen, dass etwas in Gang gesetzt wurde.
Bleiben Sie optimistisch, auch wenn Sie den Eindruck haben, dass in Ihrer Familie vieles (noch) nicht so läuft, wie es sollte. Denn auch mit kleinen Schritten können Sie neue Wege einschlagen.
Die folgenden Artikel sind aber nicht als Pflichtenheft für eine gute Erziehung gedacht. Niemand ist perfekt – Ihr Kind genauso wenig wie Sie selbst!
Tolerieren Sie Fehler, beim Jugendlichen und bei Ihnen als Mutter oder Vater. Ihr Umgang mit eigenen Fehlern dient Ihrem Kind als Vorbild. Es sieht, wie man aus Fehlern lernen kann. Es erlebt, wie befreiend ein herzhaftes Lachen über die eigenen Schwächen ist. Es lernt, dass manchmal eine Entschuldigung genau das Richtige ist. Diese Fehlertoleranz baut Stress ab.
Manchmal gehen wir nämlich aus Angst vor Fehlern allzu streng mit unseren Jugendlichen um. Oder wir lassen plötzlich viel zu viel durchgehen, weil wir uns schuldig fühlen.
Die Pubertät umfasst drei Phasen: Vorpubertät mit ersten Veränderungen und Gesprächen über schwierige Themen, eigentliche Pubertät mit körperlichen und seelischen Veränderungen sowie steigenden Erwartungen, und Nachpubertät bis etwa 25, in der Eltern und Jugendliche sich zunehmend als gleichwertige Erwachsene begegnen.
Teenager-Verhalten wird stark von hormonellen und Gehirnentwicklungen beeinflusst, was unabhängiges Verhalten, Stimmungsschwankungen, und spontane Handlungen erklärt.
Selbstfindung und Hinterfragen elterlicher Werte sind normal, ebenso wie die wichtige Rolle von Gleichaltrigen. Geduld und Überlassen der Verantwortung für das eigene Zimmer fördern die Entwicklung von Selbstständigkeit und Ordnungssinn.
In der Pubertät verändern sich nicht nur die körperlichen Bedürfnisse der Jugendlichen, sondern auch ihr Verhältnis zu den Eltern. Jugendliche streben nach mehr Unabhängigkeit und verbringen ihre Zeit lieber mit Freund*innen oder online. Diese Entwicklung bedeutet nicht das Ende der elterlichen Beziehung, sondern eine neue Art des Umgangs miteinander, bei dem die Eltern eine unterstützende Rolle aus der zweiten Reihe einnehmen.
Es gilt, eine Balance zwischen Loslassen und Verantwortung zu finden durch klare Absprachen wie Taschengeldregelungen oder flexible Freizeitgestaltung, ohne gemeinsame Familienaktivitäten zu vernachlässigen.
Auch wenn Eltern manchmal Schwierigkeiten haben, die Interessen und Ansichten ihrer Teenager zu verstehen, ist es wichtig, in Beziehung zu bleiben und ehrliches Interesse zu zeigen. Eltern sind auch in der Pubertät wichtige Vertrauenspersonen und sollten die Freuden und Sorgen ihrer Kinder ernst nehmen, auch wenn sie bestimmte Verhaltensweisen ablehnen.
Respektieren Sie die Bedürfnisse und Meinungen Ihrer Kinder, zeigen Sie Verständnis und bleiben Sie verlässliche Ansprechpartner. Ehrliches Interesse und gemeinsame Aktivitäten, auch in kleinem Rahmen, fördern eine stabile Beziehung, die den Jugendlichen Sicherheit und Halt in turbulenten Zeiten gibt.
Nehmen Sie die Herausforderung an und bleiben Sie mit Ihrem Teenager im Gespräch. Sprechen Sie nicht nur über Regeln und Konflikte, sondern auch über alltägliche Belanglosigkeiten und lachen Sie gemeinsam.
In der Pubertät nehmen Intensität und Häufigkeit von Konflikten oft zu. Solche Konflikte erfordern von den Eltern eine Balance zwischen klaren Worten und einfühlsamem Zuhören, um im Dialog zu bleiben. Es ist wichtig, Vorwürfe und Ermahnungen zu vermeiden und eine positive Grundhaltung beizubehalten. Ziel sollte es sein, echte Dialoge zu führen, in denen beide Seiten etwas über den anderen und das Thema lernen, anstatt zu versuchen, die eigene Meinung durchzusetzen.
Respektvolle Kommunikation ist in Konfliktsituationen oft schwierig, aber wichtig. Leben Sie als Eltern diese Haltung vor, sowohl im Gespräch mit Ihrem Teenager als auch in anderen Beziehungen. Das schafft die Grundlage dafür, dass Sie auch von Ihrem Kind einen respektvollen Umgang erwarten können.
Wie spreche ich mit meinem Teenager?
In der Pubertät braucht ein Kind Freiräume, um Selbstständigkeit und Selbstverantwortung zu üben. Es muss lernen, Entscheidungen zu treffen, mit den Konsequenzen umzugehen und Fehler zu bewältigen, um Selbstvertrauen und eigenverantwortliches Verhalten zu entwickeln. Eltern sollten daher zunehmend Mitbestimmung zulassen und Verantwortung übergeben.
Mehr Entscheidungsfreiheit bedeutet auch mehr Verantwortung. Wenn Eltern ihrem Teenager in schulischen Belangen Freiraum geben, ist das Kind selbst dafür verantwortlich, bei Bedarf um Hilfe zu bitten. Eltern sollten ermutigende Worte, Interesse und Unterstützung bei Organisation und Planung anbieten, auch wenn das Engagement des Teenagers nicht immer den Erwartungen entspricht.
In der Pubertät haben Teenager einen starken Freiheitsdrang und werden unabhängiger, doch sie müssen weiterhin Regeln und Grenzen respektieren, um Halt und Orientierung zu finden. Eltern sollten altersgerechte Grenzen setzen und gemeinsam Vereinbarungen treffen, auch wenn Wut und Enttäuschung bei den Jugendlichen normal sind.
Klare Grenzen und Regeln schützen die Rechte und Bedürfnisse aller und fördern eine gesunde Entwicklung, während sie gleichzeitig den Freiraum bieten, den Teenager benötigen. Eltern sollten die Bedürfnisse ihrer Kinder ernst nehmen, aber auch ihre eigenen Grenzen und Überzeugungen respektieren, um ein ausgewogenes und sinnvolles Regelwerk zu schaffen.
Obwohl Freunde für Jugendliche sehr wichtig sind, bleiben Eltern wichtige Ansprechpartner und sollten dem Freundeskreis ihres Kindes gegenüber positiv eingestellt sein.
Freunde spielen eine entscheidende Rolle in der sozialen Entwicklung, indem sie Jugendlichen helfen, soziale Fähigkeiten zu erlernen und wertvolle Freundschaften aufzubauen. Der Freundeskreis bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich zugehörig zu fühlen, über Tabuthemen zu sprechen und den Umgang mit Gruppendruck zu üben. Gleichzeitig lernen sie, Verantwortung füreinander zu übernehmen und sich in schwierigen Situationen gegenseitig zu unterstützen.
Eltern sollten die Freunde ihres Kindes zu Hause willkommen heissen und nur in Härtefällen eingreifen.
Mein Teenager und seine Freunde
Manchmal wissen Teenager-Eltern einfach nicht mehr weiter. Gerade wenn es so richtig schwierig wird, ist es jedoch wichtig, dass Eltern angemessen reagieren. Bei massiven Problemen kann zudem Hilfe von aussen Sinn machen.
Wenn es so richtig schwierig wird
Viele Eltern scheinen während der Pubertät viel stärker durch Ängste und Sorgen gesteuert zu werden, als in ihrem Erziehungsalltag mit jüngeren Kindern. Dies ist verständlich! Viele Entscheide werden nicht mehr allein durch uns, sondern auch durch unsere Teenager getroffen.
Schnell sehen wir ihre Gesundheit oder ihre schulische und berufliche Laufbahn gefährdet. Angst ist jedoch ein schlechter Ratgeber. Sie kann uns davon abhalten, unseren Kindern kraftvoll und doch mit ausreichend „lockeren Zügeln“ den Weg zu weisen.
Ein Kind gut ins Erwachsenenleben zu begleiten verlangt Eltern einiges ab. Wir wünschen Ihnen dafür starke Nerven, viel Humor und eine Menge „engagierter Gelassenheit“. Damit Sie die „Herausforderung Pubertät“ mit Zuversicht und Vertrauen in Ihren Teenager meistern.
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feel-ok.ch ist ein Angebot der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX, das Informationen für Jugendliche und didaktische Instrumente u.a. für Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter*innen und Fachpersonen der Jugendarbeit zu Gesundheitsthemen enthält.
20 Kantone, Gesundheitsförderung Schweiz, das BAG und Stiftungen unterstützen feel-ok.ch.
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